Mein Körper ist mein Zuhause. Ich sehe ihn als Tempel, den ich liebe und dankbar hege. Dementsprechend möchte ich ihn nähren, stärken und pflegen. Alles was ich esse gibt meinem Körper Energie, Vitamine und Nährstoffe, damit er mich trägt wohin ich will. Gesunde Nahrung heilt mich, wenn ich krank bin. Ungesundes Essen belastet meinen Körper, statt ihn zu kräftigen, nur um momentane Gelüste zu befriedigen. Wenn ich dennoch mal einer ungesunden Lust nachgebe, dann als bewusste Ausnahme, die ich genieße aber nicht zur Regel mache.
Eine vollwertige, pflanzenbasierte Ernährung und der weitgehende Verzicht auf schädliche Suchtmittel, wie Alkohol und Nikotin, sind die Grundlagen einer gesunden Ernährung. In unserer Entwicklungsgeschichte waren wir Menschen viele tausend Jahre lang eine eher karge und hauptsächlich pflanzliche Ernährung gewohnt, an die wir nur mit einem hohen Einsatz von körperlicher Aktivität (Bewegung) gelangen konnten. Unsere moderne Nahrung ist ständig in beliebiger Menge verfügbar. Sie besteht häufig aus zu vielen Kohlenhydraten, Zucker, und ungesunden Zusatzstoffen. Wir essen oft das Falsche und davon tendenziell zu viel. Und zu allem Überfluss bewegen wir uns zu wenig.
Dass sich dieser Lebensstil negativ auf unseren Körper und unsere Gesundheit auswirkt, ist weithin bekannt. Viel weniger bekannt ist, dass wenig Bewegung und übermäßiges Essen sich auch negativ auf unser Gehirn auswirken! Neueste Erkenntnisse der Neurowissenschaft belegen, wie unglaublich wichtig regelmäßige Bewegung für die Erhaltung und sogar eine Verbesserung unserer Hirnleistung ist, die ja im Alter sowieso tendentiell abnimmt. Und auch die Ernährung spielt für die Fitness unseres Gehirns eine wichtige Rolle.
Schon vor 100 Jahren hat die Forschung herausgefunden, dass die Lebenserwartung von Säugetieren durch eine verringerte Aufnahme von Kalorien steigt. Eine Studie zeigt, dass Affen, die 30% weniger Kalorien zu sich nehmen, länger leben und weniger häufig an Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Der Blick auf das Gehirn dieser Affen ist noch interessanter: es zeigt im Alter wesentlich weniger Degenerationserscheinungen! Diese Studie belegt (sowie unzählige andere!), dass eine kalorienreduzierte Kost sowohl Körper, als auch Geist fitter hält. Weniger ist mehr!
Unsere moderne Wohlstandsgesellschaft hat sich erst in den letzten 70 Jahren entwickelt, aber das menschliche Verdauungssystem und der Bewegungsapparat befinden sich genetisch gesehen noch in der Steinzeit! Auch das dürfen wir bei der Auswahl unseres Ernährungsstils berücksichtigen! Verarbeitete Lebensmittel aus dem Supermarkt sollten nur sehr selten auf den Tisch kommen. Selber kochen und die Zutaten sorgfältig auswählen, ist eine gesunde Entscheidung.
Diäten
Beim Blick in die Medien begegnet mir ein echter Magerwahn. Statt der Vielfalt an Formen unserer Körper zu huldigen, streben wir oft (unbewusst) den “perfekten”, skulptur-ähnlichen Körpern von Models an. Dass diese Models jedoch meistens fast noch Kinder sind und ein Großteil von ihnen an schweren Essstörungen leidet, wird nicht bedacht.
Ich will meinen Körper nicht mit extremen Diäten bekämpfen! Lieber halte ich ihn mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger körperlicher Betätigung fit und agil. Sowieso bin ich kein Freund von Diäten mit einem Anfang und einem Ende. Sie führen fast immer zum wohlbekannten und gefürchteten Jojo-Effekt. Bei meinen früheren Diät-Versuchen fühlte ich mich nach anfänglichen Erfolgen regelrecht ausgehungert. War die Diät dann zu Ende wollte ich es mir endlich wieder gut gehen lassen und im Nu waren die verlorenen Kilos wieder da!
Das starke Verlangen nach bestimmten Speisen kann wissenschaftlich durch den Botenstoff Dopamin erklärt werden, den unser Körper beim Anblick, dem Geruch und dem Genuss unserer Lieblingsspeisen ausschüttet. Das Dopamin lässt uns echte Freude verspüren. Das hat die Evolution wohl so eingerichtet, um den Menschen zur mühseligen Nahrungsbeschaffung zu motivieren. Die Speisen, die wir teilweise schon seit unserer Kindheit als Lieblingsessen abgespeichert haben, schütten mit Abstand am meisten Dopamin bei ihrem Verzehr aus. Wenn wir dann bei Diäten genau auf diese Speisen verzichten, empfinden wir wenig Freude beim Essen und sehnen uns deshalb so sehr nach unserer “Lieblingssünde”.
Ich habe zum Beispiel zu einer Karotte keine emotionale Beziehung, aber zum Schokoriegel aus meiner Kindheit schon! Deshalb versuche ich, diesen Schokoriegel mit gesunden Alternativen zu ersetzen (siehe Rezept Schoko-Bananen Creme), damit ich trotzdem Freude beim Essen verspüren kann.
Seit einigen Jahren sind Diäten, die Anfang und Ende haben, für mich tabu. Viel bessere Effekte erziele ich mit der allmählichen Veränderung gewisser Gewohnheiten. Eine dauerhafte, gesunde Ernährung in Verbindung mit regelmäßigem Sport hat mich zu meinem persönlichen Ziel gebracht und sich dann auch als nachhaltig erwiesen. Obwohl ich Zucker und industrielle Süßungsmittel weitestgehend meide, muss ich nicht gänzlich auf das Naschen verzichten! Für regelmäßige Naschereien gibt es unzählige gesunde Alternativen. Damit haben sich meine “Süß-Gewohnheiten” allmählich verändert, aber der Genuss ist geblieben.
Rezept Schoko-Bananen Creme
Herkömmliche Naschereien enthalten leider meistens zu viel Zucker und ungesunde gesättigte Fettsäuren. Diese Fette schlagen sich besonders rasch aufs Gewicht und verlangsamen außerdem den Stoffwechsel und erhöhen den Cholesterinspiegel. Deshalb versuche ich, sie weitestgehend zu vermeiden. Um dennoch nicht auf leckere Süßspeisen verzichten zu müssen, habe ich dieses leckere und schnelle Rezept entwickelt!
1 reife Banane (je reifer, desto süßer)
2 Esslöffel Kakaopulver (ungesüßt)
3 Esslöffel Hafermilch (je nach Belieben auch andere Milch)
1 Handvoll Walnüsse
1 Prise Zimt eventuell Kokosraspeln
Zuerst die reife Banane mit der Gabel zerdrücken oder im Mixer zerkleinern. Je reifer dabei die Banane ist, desto süßer wird die Creme am Ende. Dannach die zerdrückte Banane mit dem ungesüßten Kakaopulver und der Hafermilch vermischen. Anschließend die Creme mit einer Handvoll Walnüsse und einer Prise Zimt verfeinern.
Filmtipp zum Thema Körperwahrnehmung
„Embrace – Du bist schön“ Dokumentarfilm von Taryn Brumfitt und Anna VincentBuchtipp zum Thema Bewegung und Ernährung für unser Gehirn
“Beweg Dich! Und dein Gehirn sagt danke” von Dr. Manuela Macedonia
Seelennahrung
Ein unstillbarer Hunger begründet sich oft in unbefriedigten Bedürfnissen unserer Seele. Wenn wir Teile unserer Persönlichkeit über einen langen Zeitraum hinweg unterdrücken und wenn wir uns nicht erlauben, so zu leben, wie es unser tiefster innerer Wunsch ist, kann sich das Verlangen nach ungebrochener Lebensfreude in einem starken Hungergefühl äußern. Oft kann dieser Seelenhunger erst gestillt werden, wenn wir seinen Grund identifizieren können und zurück zu uns selbst finden. Mir hilft es, mir bei einem solchen Hunger die Fragen zu stellen: “Was steckt wirklich dahinter? Was ist es, wonach ich mich sehne? Welcher Teil von mir will unbedingt zum Ausdruck gebracht werden?
Meistens kenne ich die Antworten bereits tief in meinem Inneren, jedoch möchte ich sie oft lieber vor mir selbst verbergen. Es fällt mir nicht leicht, so tief in meinem Innersten zu forschen, doch nur so kann der innere Hunger gestillt werden.